Stand: 03.11.2021
An dieser Stelle möchte ich nun einen ganz ungewöhnlichen Bautipp geben.
Nämlich der Bau eines Mobiles. Seit etwa 35 Jahren hängt in meinem Büro ein Mobile, welches aus den Modellen „5 aus einem Brett“ von Karl – Heinz Denzin besteht. Die Modelle sind: 1. Normalmodell, 2. Tandemmodell, 3. Entenmodell, 4. Fliegende Scheibe und 5. Nurflügelmodell. Dieses Mobile habe ich sehr leicht gebaut, so bestehen die Modelle nur aus extrem weichem Balsaholz mit einem spezifischen Gewicht von unter 100 g/dm³, da diese ja nicht durch Flüge belastet werden. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass das Holz nicht schwammig ist, da dieses Holz sehr brüchig ist und auch einem relativ zarten Griff nicht überstehen wird. Neuerdings verzichte ich auch auf das Austachieren durch Ballastgewichte der Modelle, so dass die Konstruktion hierdurch noch leichter wird. Die Aufhängung der Einzelmodelle erfolgt an 3 Punkten durch Fäden, so dass diese stabil in der Luft liegen, wobei diese Aufhängung so kurz wie möglich sein soll um eine zu große Höhe der Konstruktion zu vermeiden. Die Verbindung von den vorerwähnten 3 Fäden zur Stahldrahtöse sollte eine Länge von etwa 5 cm haben, so dass eine entsprechende Flexibilität vorhanden ist. Als Faden benutze ich hierbei merzerisiertes Baumwoll-Nähgarn 3/50. Dieses Nähgarn besteht aus 3 zusammengezwirnten Fäden und hat eine Länge von 50 m auf 1 Gramm Gewicht. Das Garn ist somit relativ reißfest bei guter Flexibilität.
Die 3 unteren Querstäbe bestehen aus 0,8 mm Stahldraht, der obere dann aus 1,0 mm Draht, wobei sich die Drähte leicht durchbiegen
Bedingt durch das geringe Gewicht und die relativ großen Windangriffsflächen bewegen sich die Modelle bereits bei dem geringsten Lufthauch. Ich habe dieses Mobile öfters an Kleinkinder verschenkt, so dass diese sich bereits im Säuglingsalter an den Anblick von Flugzeugen gewöhnen und so später diesen Anblick nicht mehr missen wollen und Flieger werden.
Mein erstes Mobile dieser Art bestand aus 5 flugfähigen Modellen, die an unflexiblen Nylonfäden aufgehängt waren und durch das relativ hohe Gewicht waren Stahldrähte mit 1,0 und 1,5 mm erforderlich. Hier war schon ein sehr starker Luftzug erforderlich um die Konstruktion in Bewegung zu versetzen.
Die Modelle entsprechen nicht ganz dem Original von Karl Heinz Denzin. So wurde z.B. bei der Ente der Rumpf umgedreht und die Kopffläche unter dem Rumpf angeordnet. Hierdurch ist durch die Keilform des Rumpfes gleich die erforderliche EWD vorhanden und der zusätzliche Keil unter der Kopffläche kann entfallen, was eine Bauerleichterung darstellt. Bedingt durch die kleinere Seitenfläche vor und die größere Seitenfläche hinten dem Schwerpunkt ist auch die Richtungsstabilität des Entenmodelles besser und die Tragflächen können an das hintere Rumpfende geschoben werden. Auch wurde von mir unter dem Nurflügelmodell noch ein kleiner Rumpf vorgesehen, so dass das Modell wesentlich leichter gestartet werden kann. Ferner habe ich bei dem von mir gezeichneten Plan in die jeweiligen Teile die Bezeichnung hereingeschrieben, so dass diese, auf Sperrholz aufgeklebt und ausgeschnitten, dann wesentlich einfacher als Schablonen zum Ausschneiden benutzt werden können. Das Balsabrettchen bei Karl-Heinz Denzin hat die Maße von 900 x 75 x 1 mm. Bei meinem Plan habe ich ein normales Brettchen von 1000 x 100 x 1 mm zugrunde gelegt, so dass die einzelnen Flugmodelle etwas größer werden können. So haben Normalflugzeug, Ente und Tandem bei Karl Heinz Denzin 160 mm Spannweite, bei den von mir überarbeiteten Modellen sind es 220 mm. Auch die Brettaufteilung wurde von mir etwas anders durchgeführt. Auf die Angabe der Schwerpunkte bei den Modellen habe ich verzichtet, da dieser stark von der Baugenauigkeit (unterschiedliche EWD´s) abhängig ist und der Schwerpunkt sowieso durch mehr oder weniger Ballastzugabe erflogen werden muss.
Die verschiedensten Bauarten mit den unterschiedlichsten Materialen sind auch unter "Ausstellungen" , "Materialverarbeitung" zu sehen.
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