Stand: 03.11.2021
Sonstige Aktivitäten
1. Zwingerhund „Rex“
Als ich im Alter von 6 bis 7 Jahren war, legte sich unser direkter Nachbar, der Bürgermeister der Stadt war, einen Schäferhund, mit dem Namen „Rex“ zu. Dieser war, wie damals überall verlautete, ein sehr gefährlicher und aggressiver Hund, der alle Passanten aus seinem Zwinger heraus, verbellte. Der Zwinger des Hundes war nicht gerade klein und besaß 2 Räume, mit jeweils einer Eingangstüre mit Fensterluke. Zwischen den beiden Räumen war ein kleiner Durchlass mit einer Klappe eingebaut, die nur von außen geschlossen oder geöffnet werden konnte. Da sich niemand zu dem Hund herein traute, wurde dieser zu Reinigungs- oder Fütterungsarbeiten mit einem Besen oder einem langen Stock in den anderen Raum getrieben und die Klappe geschlossen, wie dies auch bei Raubtieren in Zoo´s üblich ist.
Ich habe des Öfteren an dem Gitter des Zwingers gestanden und mit „Rex“ geredet und ihn bedauert, dass er nicht heraus kann.
Eines Tages spielten wir Kinder am Ende der Straße in einem verwilderten Park und plötzlich kam „Rex“ an. Er kam sofort auf mich zu und ich sprach ihn an und fragte wie er hierher kommen würde. Dann tätschelte ich den gefährlichen Hund und er ließ es anstandslos mit sich geschehen. Anschließend spielten wir weiter und „Rex“ lief mit uns mit. Kurze Zeit später kam die Frau des Bürgermeisters gelaufen und immer wieder nach „Rex“ rufend, auch bei uns vorbei und ich sagte ihr; dass „Rex“ bei uns sei. Dann stellte sich „Rex“ neben mich, ich tätschelte ihn wieder und die Frau verstand die Welt absolut nicht mehr. Anschließend wollte sie „Rex“ mit nach Hause nehmen, aber der Hund reagierte überhaupt nicht und sie getraute sich auch nicht die "Bestie" mit Gewalt mitzunehmen und dann sagte ich ihr, dass ich nach dem Spielen „Rex“ wieder bringen würde, was sie dann auch notgedrungen einwilligte, da „Rex“ auch nicht die geringsten Anstalten machte, ihr zu folgen. Wie erstaunt war sie, als ich einige Zeit später zurückkam und an meiner Seite „Rex“ anstandslos, als sei dies immer so gewesen, lief und er noch ohne den geringsten Widerstand in seinen Zwinger ging und ich ihm auch mitteilte, dass ich ihn morgen wieder abholen würde, was dann auch geschah. Aber am nächsten Tag ging die Nachbarin nicht mit an den Zwinger, da sie sich immer noch vor dem aggressiven Hund fürchtete und so holte ich „Rex“ alleine aus seinem Zwinger und er trottete, auch wie am Vortag, brav neben mir her, als wir zum Spielen gingen. Nach einigen Tagen war „Rex“ nicht mehr im Zwinger eingesperrt und konnte tagsüber frei in der ganzen Gegend herumlaufen und entwickelte sich schnell zum Liebling der Anwohner.
Jedoch mussten wir Kinder unsere Spielgewohnheiten, wenn „Rex“ dabei war, umstellen, da einige Spiele zusammen mit ihm nicht zu machen waren. So verriet er beim Versteckspiel immer einen Mitspieler, da er sich auf die Straße stellte und mit dem Kopf zu dem Versteckten schaute und der Suchende immer sofort wusste wo das Versteck ist. Auch Ballspiele waren mit „Rex“ sehr schwierig da er immer mitspielen wollte und so viele Bälle drauf gingen, aber wir bekamen von der Frau des Bürgermeisters diese immer wieder ersetzt, da sie sichtlich froh war, dass „Rex“ sich so positiv zu einem ganz normalen Hund entwickelt hatte.
Die für uns größte Einschränkung war jedoch der Verzicht auf das „Schnigges“-Spielen. Wie dieses Spiel in Hochdeutsch heißt, kann ich nicht sagen, da ich dies, trotz intensiver Recherche nicht in Erfahrung bringen konnte. Selbst ein Historiker, der an der Universität des Saarlandes, im landeskundlichen Institut, arbeitet und privat, als Hobby, ein kleines Museum betreibt, hat auch dieses Spiel in seiner Sammlung und es ist auch bei ihm als „Schnigges-Spiel“ gekennzeichnet.
Zu dem Spiel ist ein Rundholz, ca. 15 cm lang und ca. 2 cm dick, das an beiden Enden angespitzt ist, der „Schnigges“, sowie ein Stock etwa 60 bis 80 cm lang, notwendig. Der „Schnigges wird über eine Kuhle, was früher in der unbefestigten Straße gemacht wurde, gelegt und mit dem Stock nach oben geschleudert und sofort mit dem Stock, noch in der Luft, fortgeschlagen. Dort, wo der „Schnigges“, liegen bleibt, wird, genau wie er liegt, mit dem Stock auf eines der Enden geschlagen, so dass er hoch fliegt und wieder mit dem Stock weggeschlagen und das geht so lange bis der „Schnigges“ nicht mehr mit dem Stock getroffen wird. Der Endpunkt wird gemerkt und der nächste Spieler fängt wieder in der Kuhle an. Gewonnen hat derjenige der die größte Weite aufweisen kann.
Mit „Rex“ sieht die Sache anders aus. Sobald der „Schnigges“ in der Luft war spurtete „Rex“ los, teilweise fing er den „Schnigges“ noch in der Luft auf und brachte ihn zur Kuhle zurück und wartete auf den nächsten Schlag, was jedoch nicht im Sinn des Spieles war.
Wir Kinder hatten aber mit „Rex“ jahrelang unseren Spaß und er war für uns ein treuer Wegbegleiter.
Anmerkung: Zu dem Spiel mit dem "Schnigges" hat Herr Josef Hojni am 19.04.2020 auf der Seite: "Gästebuch" diese Homepage einige Hinweise gegeben.
2. Klavierspielen
Bereits im Alter von 7 Jahren war ich, in Sulzbach, im Einzelunterricht, bei einer bekannten und allseits anerkannten Klavierpädagogin, um das Klavier entsprechend gut zu beherrschen. Nach 5 Jahren Unterricht, also mit 12 Jahren, besuchte ich in der etwa 10 km entfernten Landeshauptstadt Saarbrücken ein Konzert eines weltberühmten Klaviervirtuosen das im Sendesaal des Saarländischen Rundfunks, welcher sich damals noch in dem Konzerthaus „Wartburg“, befand, gegeben und gleichzeitig live auf dem Sender übertragen wurde. Da meine Eltern sich hierfür nicht interessierten, fuhr ich, wie auch zu anderen Konzerten oder Opern, am Abend somit alleine mit der Straßenbahn zu dem Konzert.
Zu dieser Zeit legte ich mir auch ein Tonbandgerät, ein Telefunken „Magnetophon M 75“ zu. Am Tage nach dem Konzert war ich von meinem Klavierspiel so überzeugt, dass ich mein Spielen auf Tonband aufnahm, denn, was der Klaviervirtuose in dem Konzert kann, kann ich ja schon lange. Aber nach noch nicht einmal 1 Minute konnte ich mein Geklimpere nicht mehr anhören, dann machte ich den Klavierdeckel zu und teilte meinen Eltern mit, dass ich nicht mehr Klavier spielen werde, da das absolut nichts bringen würde und lediglich vergeudete Zeit und Geld sei. Ich habe anschließend auch mein gesamtes Leben, nie mehr auf dem Klavier gespielt.
Seit dieser Zeit ist meine Achtung vor Menschen, die etwas können, was ich nicht beherrsche, enorm gestiegen und ich erkenne auch deren Arbeiten neidlos an. Meine Liebe zu der klassischen Musik ist mir jedoch Zeit meines Lebens immer erhalten geblieben.
3. DLRG
Seit meinem 12. Lebensjahr war ich Mitglied in der Deutschen-Lebensrettungs-Gesellschaft und habe dort auch sehr aktiv mitgearbeitet. Dass ich dort auch den Rettungsschwimmerausweis erworben habe, muss als selbstverständlich gelten. Unzählige Sommertage verbrachte ich auf dem Übersichtsturm des Freibades in Sulzbach und habe übermütige Schwimmer per Lautsprecheranlage wieder zur Ordnung gerufen oder aber auch Badegäste, die im Wasser entsprechend gestikulierten oder um Hilfe riefen, wieder an Land gebracht.
Bei Rettungswettkämpfen war ich regelmäßig aufgestellt und musste im Team mitkämpfen. Diese Aktivität wurde erst durch Heirat beendet.
4. Pfadfinderschaft St. Georg
Mit 12 Jahren schloss ich mich der Pfadfinderschaft St. Georg. der Allerheiligenpfarrei Sulzbach, an und beteiligte mich sehr rege an den verschiedenen Aktivitäten, wie Zeltlager im Ruhbach- und Grumbachtal, naturkundliche Wanderungen und anderen Ausbildungsveranstaltungen. Auch wurde, ein Jahr später, erstmals ein Martinsumzug in der Pfarrei durchgeführt und mir oblag dann auch sofort das Martinsfeuer, wobei ich das erforderliche Holzmaterial beschaffen, mit einigen jüngeren Pfadfindern zum Festplatz transportieren und dort zum Martinsfeuer aufrichten musste.
Bei gutem Wetter saßen wir nach der Donnerstagsabends-Jugendmesse noch neben der Kirche auf dem Platz, sangen bei einem kleinen Lagerfeuer noch Wander- und Fahrtenlieger. Diese Aktivität störte keinen der Nachbarn sondern lediglich den Pastor, der sich in seiner abendlichen, wohl hochgradig vergeistigten Meditation gestört fühlte und den mit Kesselasche befestigten und universell zu nutzenden Hartplatz zu einem englischen Rasen umbaute, der nicht betreten werden durfte, was mit mehreren entsprechenden Schildern bekundet wurde, so dass dann auch die Jugendmesse, einschließlich den beliebten Zusammenkünften der kath. Jugend, in Wegfall kam.
Unter der Treppe zum Pfarrhaus und dem Nebeneingang zur Kirche war der ehemalige Kokskeller, der nach Anschluss an die städt. Gasversorgung überflüssig war und dann als Lager diente. Hier waren die Biertische und Bänke sowie weiteres Material für die vielen Feste von Kolpingsfamilie, DJK, Kirchenchor, kath. Jugend, Pfadfinder, Bücherei und die Pfarrfeste des Kirchenvorstandes und weiterer kath. Vereine gelagert, die dann lediglich ebenerdig auf den Platz gebracht werden mussten. Auch die Zubehörteile für die Fronleichnamsprozession, wie Ehrenpforten, Betonsteine, für die am Wegerand aufzustellenden Maien (Birken) auch die Altarteile waren dort gelagert. Die Pfosten und Querbalken für die Ehrenpforten wurden gleich auf dem Platz, vor Fronleichnam, mit Tannengrün bewickelt, wobei ich fast 10 Jahre mitgewirkt habe. Alle Festivitäten waren so mit einem Schlag unterbunden, da auf dem gepflegten Rasen nichts mehr stattfinden durfte. Auch selbst der Kirchenvorstand musste sich zum Schmücken des Fronleichnamsteile eine andere Bleibe suchen, die er bei einem Zimmerei und Dachdeckerbetrieb fand und das alles, weil der hochwürdige Herr Pastor seine Ruhe haben wollte. Auch die Freiluft-Ausbildung der Pfadfinder , welche im Gruppenraum schwierig war, konnte auf dem Platz nicht mehr stattfinden. Fast alle kath Vereine haben während der Regentschaft dieses Pastors aufgegeben und keiner der verschwundenene Vereine konnte später wiederbelebt werden. Alle diesbezüglichen Versuche scheiterten kläglich, zu tief saß das Desaster mit dem ehemaligen Pastor im Gedächtnis. Auch das Pfarrheim wurde verkauft, da dort ja nichts mehr stattfand.
Das vollständige „aus“ für die Pfadfinder war die Teilnahme am alljährlichen Pfarrfest im Saal des „Klosterkellers“ 1959. Hierfür wollten wir einen Schuhplattler vorführen und die Proben hierzu waren dem hochwürdigen Herrn Pastor zu laut und irgendwann kam dann ein Bote des Pastors und teilte uns mit, dass der Raum der Pfadfinder ab sofort geschlossen und der Schlüssel abzugeben sei, da der Herr Pastor den Lärm nicht mehr dulde. Auch der für die Jugendarbeit in der Pfarrei zuständige Kaplan konnte an dieser Sache nichts mehr ändern, Wir haben dann in unterschiedlichen Gasthäusern weiter geübt und den angekündigten Auftritt beim Pfarrfest bravourös gemeistert. Aber in Ermangelung einer Unterkunft hat sich die Pfadfinderschaft in Sulzbach aufgelöst. Eine, vor einigen Jahren versuchte Wiederbelebung der Pfadfinder, verlief erfolglos.
Auch heute soll es noch Prister geben, die alles Leben, außer das innige Beten, in der Pfarrgemeinde eliminieren und sich dann wundern und auch öffentlich darüber aufregen, dass die Gemeinde immer kleiner und die noch verbleibende Anzahl der "Schäfchen" immer inaktiver wird.
5. Radtouren
Da ich gerne Radwanderungen gemacht hätte, bat ich meine Eltern um ein entsprechendes Fahrrad. Als ich 12 Jahre alt war, wurde mir dieser Wunsch zu Ostern erfüllt. Aber es war ein französisches Rennrad Marke Peugeot, bereits damals mit mehreren Gängen. Meine Eltern waren stolz mir ein so gutes Rad geschenkt zu haben. Als erstes legte ich mir einen Gepäckträger zu und wollte über das Wochenende des Weißen Sonntages zu meinen Pfadfinder-Kameraden in das Zeltlager fahren. Aber bedingt durch das schwere Gewicht von mir und dem aufgeladenen Gepäck und dem leichten, extrem unstabilen Fahrradrahmen konnte ich nur in Schlangenlinien fahren und gab die Fahrt bereits nach wenigen km auf und fuhr wieder zurück. Daheim angekommen stellte ich das Rad etwas unsanft in die Ecke, mit der Bemerklung, dass ich das Rad nicht mehr wolle, da es vollständig unfahrbar wäre, was natürlich bei meinen Eltern nicht gerade gut ankam. So hat mein Vater sich am Montag darauf bei seinem Chef über meine Undankbarkeit beschwert, worauf dieser meinte, dass er im Keller noch sein altes Rad von 1936 stehen habe, vielleicht wäre das etwas für mich. Gleich am nächsten Tag habe ich mir das Rad angesehen, es war ein sehr stabiles "Miele"-Fahrrad, das mir sofort gefiel und ich habe es direkt mit nach Hause genommen. Das Rennrad habe ich, zum Unmut meiner Eltern, verkauft und von dem Geld die Bereifung des "Miele" Rades erneuert, den Gesundheits-Lenker gegen eine kurzen, geraden Lenker getauscht und eine 3-Gang-Sachs Kettenschaltung eingebaut. Dann habe ich mir noch Gepäcktaschen für den Gepäckträger und den Lenker sowie den Sattel zugelegt sowie einen Halter für die Karte, einen Tachometer mit Kilometerzähler. einen Rückspiegel, einen Flaggenhalter für die Vorderachse, Pflege- und verschiedene Ersatzteile und anschließend gingen die Fahrten los. Zuerst waren es nur Eintagestouren im Saarland, dann Wochenendtripps in die Pfalz und die Eifel, dann Mehrtagesfahrten und anschließend Fahrten, die etliche Wochen andauerten, immer von Jugendherberge zu Jugendherberge. So machte ich Touren entlang von Rhein und Mosel, durch Luxembourg und Belgien nach Köln, oder entlang des Mains nach Franken bis zur tschechischen Grenze oder auch nach Nürnberg und über die romantische Straße, oder über den Schwarzwald zum Bodensee und von dort nach Östereich und der Schweiz. Die ersten Touren habe ich noch mit Kameraden durchgeführt, aber die Interessen waren immer, insbesondere bei der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten, sehr stark unterschiedlich, so dass ich bereits nach kurzer Zeit alleine gefahren bin. Alle Touren konnte ich mit dem alten "Miele" Fahrrad ohne jegliche Probleme bewältigen. Insgesamt habe ich mit diesem Fahrrad fast 20.000 km, bei meinen Touren, zurückgelegt. Als Erinnerung an diese Fahrradtouren habe ich eine große Menge an Bildern gemacht, wobei ich immer genügend Filmmaterial zu Hause in der Dunkelkammer von meiner 100m Rolle in Patronen abfüllte und nach der Tour war dann Filmentwicklung und Vergrößerungen angesagt.
Da ich für meine sehr interessanten und abwechlungsreichen Radtouren bekannt war, wurde ich auch gebeten, Radtouren für Jugendgruppen zu organisieren und zu frühren. So habe ich entsprechende Touren in den Pfälzer Wald, die Eifel, den Hunsrück aber auch eine Tour, die Nahe und den Rhein herunter, die Mosel und die Saar wieder herauf, organisiert und geführt, was mehrfach mit Gruppen der kath. Jugend von Dudweiler, Hühnerfeld und Bildstock erfolgte. Die kath. Jugend von Bildstock hatte zu der damaligen Zeit auch eine Show-Tanz und -Musik-Gruppe bei deren Auftritten ich des Öfteren in der Technik mithalf. Aus dieser Gruppe entwickielte sich, im Laufe der Zeit, die weit über die Landesgrenze hinaus bekannte Showtanzgruppe "Chorwurm", die heute Sääle mit mehreren tausend Plätzen füllt.
6. DJK
In die Deutsche-Jugend-Kraft Sulzbach, Abteilung Leichtathletik, ging ich mit 13 Jahren um mich sportlich etwas zu ertüchtigen. Technische Disziplinen lagen mir nicht und so habe ich mich auf Kurz- und Mittelstreckern spezialisiert.
Bereits nach wenigen Jahren löste sich die Leichtathletik-Abteilung, mangels Trainer, auf und die Sportler traten in den inzwischen gegründeten Leichtathletik-Club Sulzbach ein.
7. Saarland-Rundwanderungen
Noch lange bevor es den Saarland-Rundwanderweg gab habe ich alljährlich an Fastnacht eine entsprechende Wanderung von Jugendherberge zu Jugendherberge gemacht. Angefangen hat dies in meinem 2. Lehrjahr zum Schreiner, im Alter von 15 Jahren. Als Karnevalsmuffel nahm ich mir für Samstag (damals war der Samstag noch ein normaler Arbeitstag), Montag und Dienstag Urlaub, zog die Wanderstiefel an und mit Karte und Kompass, Kleidern zum wechseln und Fotoapparat im Rucksack ging es Freitagnachmittag, nach der Arbeit, los. Das Ganze machte ich 7 Jahre lang jedes Jahr, immer über eine andere Strecke. Auch habe ich mir die am Wege liegenden Sehenswürdigkeiten, ob Naturdenkmäler oder Baudenkmäler angesehen und auch fotographiert. Zu der damaligen Zeit gab es noch weit mehr Jugendherbergen als heute, wobei diese im Regelfall eine Tageswanderstrecke voneinander entfernt lagen. Dienstagsabends war die Heimatstadt wieder erreicht und an Aschermittwoch ging die Arbeit wieder weiter.
8. Go-Cart-Aktivitäten
Ab Ende der 50iger bis Mitte der 60iger Jahre hatten die Kraftfahrer der europaweit agierenden Glas und Keramik-Großhandlung Korzilius, in Sulzbach, einen Go-Kart-Rennstall unterhalten. Zu der damaligen Zeit mussten noch die Rennfahrzeuge selbst hergestellt werden, da diese Fahrzeuge noch nicht käuflich zu erwerben waren. So wurde in der Firmen-KFZ-Werkstatt die Rahmen, nach Plänen und auch frei, konstruiert und geschweißt und die Motoren, welche aus Motorrädern stammten, frisiert. Da mehrere Modellflugkameraden dort Kraftfahrer waren und der Sohn des Firmeninhabers ebenfalls im Modellflugverein mitmischte, war ich bei den Go-Kart-Fahrern sehr häufig anzutreffen und habe beim Tuning der Motoren mit geholfen. So wurde bei den Motoren die Verdichtung erhöht, die Steuerzeiten verändert, das Volumen des Kurbelgehäuses verringert, andere Vergaser montiert, die Auspuffanlage als Resonanztrichter gestaltet usw. Meine Aufgabe bestand meist darin, die Überströmkanäle zu schleifen und zu polieren, wobei nicht viel falsch gemacht werden konnte. Das Ganze wurde durch den Firmenchef stark gesponsert, da Rennen in unterschiedlichen europäischen Staaten veranstaltet wurden und mit den zur Verfügung gestellten Firmenwagen dort Reklame gemacht werden konnte. Da ich beim Tunen der Motoren mitgearbeitet habe, wurde auch mein Moped, von mir, entsprechend umgebaut, so dass es dann geringfügig mehr als die erlaubte Geschwindigkeit fuhr. Ich selbst habe kein Go-Kart gefahren, war aber auch bei der Organisation von Rennen mit tätig, welche durch die Go-Kart-Gruppe-Korzilius in der Umgebung ausgerichtet wurde, da dann jede Hand gebraucht wurde.
Beendet wurde diese Aktivität, als die Renn-Go-Kart´s, mit einer enorm hohen Leistung, käuflich zu erwerben waren und die selbstgebauten Rennfahrzeuge absolut nicht mehr mithalten konnten und die Kraftfahrer der Firma nicht mehrere 10.000 D-Mark hinblättern konnten, um solche Hochleistungsmaschinen zu erwerben.
9. 1. LCS (Armin Hary)
Der 1. Leichtathletik-Club-Sulzbach, dem ich mit 16 Jahren beitrat, bot ein sehr intensives Training an, welches das Ziel hatte, auf Landesebene bestehen zu können. So wurde regelmäßig an Leichtathletik-Wettkämpfen in der näheren und weiteren Umgebung teilgenommen. Bei einer Landesmeisterschaft hatte ich aber ein sehr einschneidendes, frustrierendes Erlebnis, das mich vollständig von Kurzstrecken weg brachte und ich künftig nur noch auf Mittel- und Langstrecken trainierte. Bei einem Vorlauf zur 100 m Landesmeisterschaft, im Ludwigsparkstadion in Saarbrücken, hatte ich das Pech gegen Armin Hary und Edmund Burg anzutreten. Als ich bei gerade mal etwa 75 m war, hatten beide bereits das Ziel erreicht, was für mich absolut niederschmetternd war. Armin Hary hat ein Jahr später seinen Weltrekord mit 10,0 Sek. aufgestellt und Edmund Burg lief, zusammen mit seinem Bruder, in der 4 x 100 m Staffel der Bundesrepublik Deutschland mit. Ein schlechteres Los für einen Vorlauf hätte ich mir nicht wünschen können. Aber ich kann sagen, dass ich auch einmal gegen Armin Hary in einem Wettkampf, gelaufen bin.
10. Zirkus Grock, aus der Schweiz, in Sulzbach (Catharina Valente und Silvio Fancesco)
Als Jugendlicher hat man immer Interesse die Vorstellung eines Zirkus zu besuchen, aber das Geld für den Eintritt ist meist hoch, Zu hoch für das Sonntagsgeld und insbesondere dann, wenn man noch andere Dinge von dem Geld bestreiten muss. Also bleibt nur die Möglichkeit im Zirkus nachzufragen, ob man irgendwie helfen kann. Dann kam eine junge Frau auf mich zu und fragte mich, ob ich ihr beim Transport und Aufbau ihrer Musikinstrumente helfen wolle, was ich sofort zusagte. Wie sich herausstellte war die Frau ein genialer Musikclown, die zusammen mit ihrem Bruder, mit den unterschiedlichsten Instrumenten, hauptsächlich Perkussionsinstrumente, auftrat. Ich habe dann bei den Proben und den Auftritten geholfen, wobei ich zusammen mit einem Helfer vom Zirkus die Instrumente beim Manegeneingang bereit stellte und die nicht mehr benötigten Instrumente in den Gerätewagen brachte. Nach dem ersten Tag im Zirkus ging ich in den nächsten Tagen dort ein und aus und jeder grüßte mich freundlich und sprachen auch einige Wort mit mir. Der Zirkus blieb 6 Tage und ich verbrachte meine ganze Freizeit im Zirkus. Im nächsten Jahr kam der Zirkus nochmals und ich wurde gleich von der jungen Frau, die mich noch kannte, wieder angesprochen, ob ich ihr wiederum helfen wolle, was ich dann auch sofort zusagte und ich verbrachte wieder 6 Tage im Zirkus und half den beiden Musikclowns.
Wieder ein Jahr später kam der Zirkus nochmals und ich fragte nach den beiden Musikclowns, aber sie waren nicht mehr im Ensemble des Zirkus und mir wurde mitgeteilt, dass beide jetzt ganz groß im Showgeschäft wären. Es waren Caterina Valente und ihr Bruder Silvio Francesco.
11. BVS (Fred Bertelmann)
Lange Jahre war ich auch Bauberater im Bundesverband für den Selbstschutz, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, der Bundesregierung Deutschlands. Hier hatte ich die Aufgabe Bauherren über die Möglichkeit des Einbaues von Schutzräumen, sowie der Zuschussmöglichkeiten, bei ihren Bauvorhaben zu beraten. Zu meinen Aufgaben gehörte hierbei auch die Präsentation des Schutzraumbaues bei Ausstellungen und Messen, was auf dem Höhepunkt des kalten Krieges, in den 70iger Jahren sehr stark gefragt war. Bei einer solchen Präsentation auf der Saarmesse hatte ich ein besonderes Erlebnis. 2 Stände neben dem BVS-Stand war ein Stand mit Rauchwaren (Pelzwaren), wo zu jeder vollen Stunde der bekannte Schlagersänger Fred Bertelmann, der das Liedes „Der lachende Vagabund“ sang, seinem Auftritt mit jeweils 3 Liedern, hatte. Nach einem seiner Auftritte kam er an dem BVS-Stand vorbei und schaute mich an und lachte mir zu, worauf ich ihn frug, ob er seinen Auftritt hinter sich habe und wir kamen so ins Gespräch. Dann lud ich ihn zu einer Tasse Kaffee ein, die er nicht abschlug und in den beiden weiteren Tagen verbrachte er sehr viel Zeit bei mir, am BVS-Stand oder wir gingen gemeinsam über die Messe. Auf dem Rauchwarenstand hatte er einen eigenen, voll ausgestatteten Raum alleine für sich. Das Personal war angewiesen die Ausstattung an Esswaren und Getränken immer gemäß Vertrag zu erfüllen, war aber auch angewiesen kein Gespräch mit ihm zu führen, so war er sichtlich froh, mit mir mal eine normale Unterhaltung führen zu können, was man ihm auch anmerkte.
12. THW
Diesem Thema habe ich eine besondere Seite gewidmet.
13. Fotographie (Franz Mörscher)
Mit 12 Jahren bekam ich meinen ersten Fotoapparat, eine 6x9-Rollfilm-Einfachkamera M.I.O.M. "Photax-Blinde" mit nur zwei Verschlusszeit und einer 2-fach verstellbaren Lochblende. Diese war mir bereits einige Monate später zu primitiv und ich legte mir eine wesentlich bessere 6x9-Kamera, eine französische Balgenkamera "Drepy", mit normalem, einstellbaren Verschluss, einer verstellbaren Irisblende und Entfernungseinstellung zu. Mit 13 Jahren kaufte ich mir eine gebrauchte Dunkelkammereinrichtung um meine Bilder selbst zu machen, da mir die im Foto-Labor hergestelltern Bilder nicht gefielen. Mit 15 Jahren legte ich mir eine Kodak-Kleinbildkamera, eine "Retinette II" und dazu für meine Dunkelkammer ein Vergrößerungsgerät zu. Hierdurch konnte ich in späterer Zeit zu Artikel für einheimische Tageszeitungen, Wochenblätter und Monatszeitschriften, über die Aktivitäten im Modellflug und beim THW zeitnah auch entsprechende Bilder mitliefern. Anschließend wurde es eine Kodak "Retina-Reflex S" mit Wechselobjektiven und dann eine "Retina-Reflex 3" und zum Abschluss der Analogkameras eine Kodak "Retina-Reflex IV".
In den Jahren von 1975 bis 1978 war ich 3 Jahre, also 6 Semester in der Volkshochschule Sulzbach in einem Fotokurs. Kursleiter war der bekannte Lichtbildner Franz Mörscher. Franz Mörscher studierte Malerei, Bildhauerei und Fotographie an der Hochschule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken, bei Professor Dr. Boris Kleint sowie bei Professor Dr. Otto Steinert, dem Meister der "subjektiven Fotographie". Franz Mörscher gab zahlreiche Bildbände heraus, war bekannter Gestalter von öffentlichen Gebäuden und schuf auch viele Skulpturen für öffentliche Räume. Seine Werke sind auch in mehreren öffentlichen Sammlungen vertreten, so u.a. auch seine Bilder von der Maxhütte in der "Alten Pinakothek" in München.
Den Kurs in der Volkshochschule sah er als Experiment an, wie weit er Laien an die künstlerische Gestaltung in der Fotographie heranführen kann. In dem Kurs standen neben Kameratechnik, Bildgestaltung und Bildaufbau, Tele- und Weitwinkel- sowie Nah- und Makrofotographie auf dem Plan. Ein weites Feld der Ausbildung war auch die Dunkelkammerpraxis mit den hierbei vorhandenen unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Auch eine gemeinsame Bewertung der Bilder, mit den entsprechenden Diskussionen wurde regelmäßig durchgeführt. Neben den wöchentlich stattfindenen Kursabenden fanden auch sehr viele Exkursionen in sonst nicht zugängliche Bereich der Industrie und des Gewerbes statt. Der Kurs war auf 10 Teilnehmer limitiert und es gab eine längere Warteliste, wobei ich vom 1. Kursabend an bis zum Ende der Dozententätigkiet von Franz Mörscher mit dabei war.
Ich muss sagen, dass ich in diesem 6 semestrigen Kurs enorm viel gelernt habe, was ich auch bei den verschiedensten Dia-Vorträgen mit unterschiedlichsten Themen, sei es bei Rückblicken auf Vereinsfahrten, Vorträgen aus Flora und Fauna oder über Modellflug unter Beweis stellen konnte.
Franz Mörscher ist am 14. Juli 2018, im Alter von 87 Jahren, verstorben. Derzeit ist im Weltkulturerbe Völklinger Hütte eine Ausstellung mit 36 Bildern (Stand August 2018) von ihm zu sehen.
14. Freihandzeichnen bei Prof. György Lehoczky
Während meines Studiums an der "Höheren Technischen Lehranstalt" (HTL) in Saarbrücken hatte ich im Fach "Freihandzeichnen", 4 Semester lang, den bekannten Künstler György Lehoczky in Vorlesungen als Dozent. Er war ein hervorragender Architekt und begnadeter Künstler, der einen eigenen unverkennbaren Stil, hatte.
György Lehoczky hat im Saarland in über 80 Kirchen die Fenster gestaltet, in mehreren Kirchen die gesamte Innenausstattung konzipiert und auch einige Klöster vollständig neu erbaut, wie das Kloster Heiligenborn in Bous und das Kloster in Püttlingen.
Ferner war er auch ein bekannter Buchillustrator, wobei insbesondere die Kinderbuchreihe von "Mucki" sehr bekannt ist. Auch viele Schallplattenhüllen wurden von ihm gestaltet. Seine Bilder sind sehr gefragt und bei Auktionen erzielen diese hohe Preise.
15. Abstammung
Väterlicherseits stamme ich in direkter Linie von dem Müller aus Johann Adams Mühle in Tholey-Theley ab. Meine Ur-Urgroßmutter Angela Peter wurde am 19.10.1832 in Johann Adams Mühle geboren. Ihre Eltern waren: Johann Peter, Müller der Johann Adams Mühle und seine Ehefrau Anna-Maria Theobald. Der Ackerer Jakob Kirch, mein Ur-Urgroßvater, heiratete Angela Peter. Ich bin somit ein direkter Nachfahre des damaligen Mühleninhabers.
Heute ist die Mühle ein Denkmal allerhöchsten Ranges und ist gleichzeitig das Kreismühlenmuseum des Landkreises St. Wendel. Auf allen Prospekten des Landkreises ist die Mühle abgebildet und auch in fast allen Saarland-Prospekten ist die Mühle enthalten. Die Gebaude und Mahleinrichtungen wurden vor einigen Jahren sehr aufwändig restauriert und funktionieren voll. Die Inneneinrichtung der Räume ist sehr authentisch und entspricht der Zeit um 1900, wobei sehr viele Ausstattungsgegenstände noch Original aus der Mühle und den jeweiligen Räumen stammen. In den Gebäuden werden regelmäßig Brotbachkurse abgehalten, bei denen nur vor Ort gemalenes Mehl zum Einsatz kommt. Zu den Mühlengebäuden gehört heute auch ein vorzügliches Speiserestaurant, wobei die sehr idyllische Lage viele Besucher anlockt. Das Mühlenensemble gehört mit zu den bedeutensten Mühlenmuseen der Bundesrepublik Deutschland.
16. Wohnhaus auf römischen Fundamenten
Unser Wohnhaus ist auf einem historisch interessanten Ort erbaut worden, wobei sicherlich auch bei der Raumaufteilung diesem Umstand Rechnung getragen wurde.
Erbaut ist das Haus auf der obersten von 3 Terrassen, die genau in Ost-West-Richtung, im Hangbereich eines kleinen Hügels, angelegt wurden. Erbaut wurde das Haus um das Jahr 1900 von dem damaligen Steinbruchbesitzer des Steinbruches am Nußweilerhof, mit Steinmetzbetrieb und Bildhauerei. Unter der untersten Terrasse befindet sich ein Laufbrunnen, der auch bei extremer Trockenheit noch Wasser spendet. Auf der untersten Terrasse befand sich bis zum Jahre 1827 eine alte Kirche, die laut Ausgrabungen älter als 1000 Jahre gewesen sein muss. Hierbei wurde auch festgestellt, dass diese alte Kirche noch einen Vorgängerbau gehabt hatte. Ob es sich hierbei um eine christliche Kirche oder um ein vorchristliches Heiligtum gehandelt hat, konnte nicht nachgewiesen werden. 1769 wurde neben der alten Kirche das Pfarrhaus errichtet, welches 1978 durch ein Pfarrheim erweitert wurde. Auf der 2. Terrasse befindet sich die 1829 erbaute neoklassizistische Kirche mit dem 1967 erfolgten Erweiterungsbau und der 1985 erbauten Bücherei.
Auf der 3. Terrasse steht nun unser Wohnhaus. Bei dem 1956 erfolgten Anbau wurden bei den erforderlichen Erdarbeiten, Mauer- und Ziegelreste und sonstige Scherben gefunden, die von dem hinzugezogenen Landeskonservator als römische Relikte identifiziert wurden. Ein entsprechender Hinweis auf den Fund ist in dem „Bericht des Landeskonservatoramtes 1957“ zu finden.
Bei uns, auf dem Grundstück, ist von den Römern leider nichts mehr an der Oberfläche zu sehen, jedoch gibt es hierüber viele schriftliche Belege. In der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Obst und Gartenbauvereines 1958, hat der damalige geistliche Rat, Georg Eberlein, nach dem jetzt diese Straße benannt ist, vorher war es die „Bergstraße“, geschrieben:
„Bei einem Wohnhausumbau des Hauses Bergstraße 2 wurde 1956 freigelegtes Mauerwerk und Dachziegeln seitens des staatlichen Landeskonservatoramtes als römischen Ursprungs anerkannt. So ist die Lücke, die seither zwischen den Funden aus der Hallstattzeit und der Zeit der fränkischen Landnahme im 6. und 7. Jahrhundert nach Christi Geburt bestand, geschlossen. Der Beweis einer dauernden Besiedlung von Ommersheim durch zwei und ein halbes Jahrtausend ist erbracht.“
Unter dem Gebäudekellerboden sollen sich noch römische Mauern befinden, auf welche die Mittelmauer des Hauses aufgebaut ist.
Ein Beweis, dass dieses Grundstück vermutlich bereits zur Keltenzeit bewohnt war, ist die Möglichkeit eines keltischen Observatoriums. Wie bekannt, waren bereits die Kelten sesshafte Bauern und mussten somit die Aussaat und Erntetermine zur Vermeidung von Missernten sehr genau kennen. Aus diesem Grunde wurden im gesamten Land Steine und Bauwerke errichtet um die Sonnen- und Mondstände beobachten zu können. Die wichtigsten Termine waren hierbei die Sonnwenden, die auch durch entsprechende Feste gefeiert wurden. Genau diese keltischen Feste waren nicht mehr auszurotten und aus diesem Grunde wurden sie mehr oder weniger stark durch christliche Feste ersetzt, wie Frühjahrssonnwende durch das Osterfest, die Sommersonnwende durch den Johannistag bzw. Pfingsten, die Herbstsonnwende wurde durch das Erntedankfest beibehalten und die Wintersonnwende durch Weihnachten. Vielerorts waren diese Feste auch mit Feuern verbunden, deren Historie somit weit in die Keltenzeit zurückreichen. Solche Beobachtungsstationen waren nachgewiesenermaßen der Große Stiefel bei Rentrisch. Zu dem Gollenstein (größter keltischer Menhir Deutschlands), in Verbindung mit der Kirche in Biesingen, ist in einem Bericht in der Saarbrücker Zeitung die Feststellung getroffen worden, dass bei der Wintersonnwende die Sonne genau in der Verbindungslinie Gollenstein - Kirche Biesingen untergeht und dort ebenfalls ein Zwillingsstein zum Gollenstein gestanden haben müsse, der dann durch den Kirchenbau christianisiert wurde.
Diese These geht hier, bei uns, noch ein Stück weiter. Genau zur Frühjahrs- und Herbstsonnwende geht die Sonne direkt hinter der Kirche in Biesingen auf und scheint durch das Wohnzimmerfenster, die Wohnzimmer- und die Esszimmertüre, jeweils genau mittig, auf den Frühstücksplatz in der Küche. Jedoch nur an diesen beiden Tagen. Das Haus ist, mit der Traufe, genau in Ost-West-Richtung erbaut und dieser Umstand mit der Sonnwende, muss dem Bauherrn bereits bekannt gewesen sein, denn bei einer nur kleinen Verschiebung einer Türe oder des Fensters, hätte das mittige Durchscheinen dieses Sonnenstrahles nicht mehr funktioniert. Somit könnten die vorgefundenen römischen Fundamente schon keltische Vorgänger gehabt und hier ein entsprechendes Heiligtum der Druiden zur Sonnenbeobachtung gestanden haben. Eine weitere Auffälligkeit sind die vorhandenen 3 Geländestufen. Keltische Quellheiligtümer waren fast alle so erbaut, dass über der Quelle 3 mehr oder weniger hohe, aber fast gleichmäßige, Geländestufen vorhanden waren. Diese keltischen oder römischen Heiligtümer wurden meist durch den Bau von Kirchen christianisiert um die Erinnerung an die heidnische Nutzung auszulöschen. Auch aus diesem Grunde muss von einem größeren, heidnischen Vorgängerbau ausgegangen werden, da alle frühen Kirchen an solchen Stellen erbaut wurden. Alle deutschen Dome, wie auch frühe Klöster, wie hier im Saarland St. Arnual und das älteste Kloster Deutschlands in Tholey (Saarland), stehen auf heidnischen Heiligtümern. Ein weiteres, auffälliges Detail ist die Himmelsrichtung der Böschungen der Geländestufen, die alle absolut exakt in Ost-West-Richtung verlaufen, die Pfarrer-Eberlein-Straße rechtwinklig dazu, also genau in Nord-Süd-Richtung.
In dem Bereich des Brunnens schlagen auch häufiger Blitze ein, wie mir auch von älteren Anwohnern bestätigt wurde. Letztmalig ist dies am Samstag, dem 15.07.l2023, 16.50 Uhr, bei einem kleinen, leichten Gewitter, ohne Regen, geschehen. Meine Frau und ich standen vor dem Haus, als plötzlich und vollständig unerwartet ein Blitz, in direktem Sichtkontakt zum Brunnen, dort einschlug. Wenn ein Blitz in noch nicht einmal 100 m Entfernung einschlägt, ist es natürlich, dass ein extrem heller Lichtstrahl auftritt, verbunden mit einem ohrenbetäubenden Donnerschlag, welcher die ganze Umgebung erzittern läßt. Bei diesem Blitzeinschlag ist kein Schaden entstanden.
Anzumerken ist noch, dass um Ommerheim herum sehr viele Hügelgräber zu finden sind, die fast alle im Bereich von Dolinen, die ebenfalls hier in großer Zahl vorhanden sind, liegen. Die Dolinen ware für unsere Vorfahren sehr mysteriös und tragen oft Namen die bereits aus der Keltenzeit stammen sollen.
Ein weiteres Phänomen ist, dass viele Wolken sich im Bereich über unserem Anwesen, egal aus welcher Richtung diese kommen, auflösen und im weiteren Bereich sich wieder neu bilden. Meist sind dies kleinere oder mittelgroße Cumuluswolken. Ich konnte aber auch schon beobachten, dass ringsum alles dicht bewölkt ist und nur über uns ein Fleck blauer Himmel zu sehen war. Die ankommenden Wolken lösten sich auf und bildeten sich hinter dem Wolkenloch wieder neu, so dass das Loch immer an der gleichen Stelle war und das über Stunden.
Auch in dem Buch: "Ommersheimer Märchen" ist das Haus verewigt. Hier wir einem, auf Landsuche befindlicher Bauer namens Otmar geweissagt, dass an einer verlassenen Römersiedlung, an einem Stein, das Rad seines Wagens zerbricht und dort hätte er das gefunden, was er suche. Da nachweislich unser Haus auf römischen Fundamenten steht und keine weiteren römischen Relikte im Bereich von Ommersheim bisher gefunden wurden, spielt sich also das Märchen vor unserem Haus ab. Laut Märchen hat der Bauer Otmar seinen von ihm gefundenen Ort den Namen "Otmarsheim" gegeben der dann, im Laufe der Zeit, in Ommersheim umbenannt worden ist.
Wie bei allen vorchristlichen Heiligtümern und auch christlichen Klöstern und Kirchen wurde auch hier beachtet, dass das Heiligtum, wie auch die zugehörigen Bauwerke, auf der Kreuzung von 2 positiven Erdstrahlenlinien liegen. Somit steht unser Haus auf einem sogenannten "Starken Ort", was eventuell auch mit den Ideen zu dieser Homepage zusammenhängen könnte, denn an dem vorigen Wohnort kamen mir solche Inspirationen absolut nicht.
17. Einsatz von Kohlefasern im Flugmodellbau
Im Jahre 1968 besuchte ich die IFAT (Internationale Fachausstellung für Abwassertechnik) in München. Dort sah ich an einem Stand Kohlefasern die zur Armierung von Betonteilen in aggressiven Wässern angepriesen wurden. Da ich mich für diese Fasern interessierte, kam ich mit den Stand-Verkäufern in´s Gespräch und wollte auch andere Verwendungsgebiete wissen. Aber an dem Stand war keine einzige andere Anwendungsmöglichkeit bekannt, wobei mir der Hinweis gegeben wurde, dass sie die einzige Vertriebsfirma in Europa seien und wenn es andere Anwendungsmöglichkeiten dieser Fasern gäbe, ihnen diese sicherlich bekannt seien. Als ich meine spontane Idee diese Fasern bei der Verstärkung von Hauptholmen bei Flugmodellen einzusetzen mitteilte, erntete ich lediglich Kopfschütteln. Die damals vorgesehen Anwendung der Kohlefasern als Betonarmierung in aggressiven Wässern wurde, meines Wissens, nie ausgeführt. Jedoch wurden die Kohlefasern als Armierung in hochbelasteten Betonbauteilen verwendet. Aber mir wurde eine Rolle mit 100 m Kohlefasern, für meine Versuche, übergeben, mit der Bitte über die Anwendung einen Bericht zu senden. Nachdem ich 1969 ein Modell mit dieser Verstärkung gebaut und 1970 erfolgreich eingesetzt habe, schrieb ich 1971 einen Bericht an die Lieferfirma mit der Bitte um nochmals 100 m Kohlefasern. Die Fasern wurden mir übersandt und in dem Anschreiben bedankte sich die Firma artig für den Bericht sonst erfolgte keine Reaktion.
1974 baute ich dann das Entenmodell „Daisy“, welches als Bauplan bei der Zeitschrift „Modell“ erschienen war, wobei ich auch bei diesem Modell die Hauptholme mit Kohlerovings verstärkt habe. 1975 habe ich über den Bau der „Daisy“ einen Bericht verfasst und diesen an die Redaktion der Zeitschrift „Modell“ gesandt. Da bei der Redaktion die Kohlefasern damals noch völlig unbekannt waren, gingen über einen Zeitraum von fast 1 ½ Jahren viele Schreiben hin und her, auch Muster des Materiales mit Technischen Daten forderte die Redaktion bei mir an, bis die Redaktion erkannte, dass dieses Material, real existiert und auch zu diesen Zwecken geeignet ist. Die Veröffentlichung dieses Berichtes erfolgte in der Zeitschrift: „ Modell“ Ausgabe 8/1977, Seiten 466 und 467.
Es war der erste Bericht, zumindest im deutschsprachigen Raum, der im Modellflug die Verwendung von Kohlefasern beschreibt.
Nach meinen neueren Recherchen fand ich keine einzige Veröffentlichung über die Verwendung von Kohlefasen im gesamten Flugzeugbau, welche vor diesem Datum veröffentlicht wurde. Alle Berichte weisen ein wesentlich späteres Datum auf, so dass darauf geschlossen werden kann, dass dies der erste Bericht überhaupt ist, welcher die Verwendung von Kohlefasern in einem Fluggerät beschreibt.
18. Geprüfter Filmvorführer
In den 70iger Jahren habe ich auf der Landesbildstelle des Saarlandes einen Lehrgang über insgesamt 4 Wochenenden zum Filmvorführer absolviert und nach Ablegung der Prüfung wer ich geprüfter Filmvorführer für alle Filmformate bis 16 mm. Mit diesem Ausweis konnte ich an allen Landesbildstellen Projektoren und auch Filme ausleihen und bei Privatpersonen, Vereinen, Firmen oder Organisationen vorführen. Bei der Landesbildstelle für das Saarland gab es auch eine Liste der Vorführer, so dass auch Andere einen Filmvorführer für ihre Veranstaltungen anfordern konnten, was bei mir auch des Öfteren geschah. Mit den geliehenen Projektoren habe ich auch sehr viele, interessante Werbefilme von Flugzeugfirmen vorgeführt.
19. Luigi Taveri
Der 3-fache Motorrad-Weltmeister von 1962, 1964 und 1966, in der Klasse bis 125 ccm, Luigi Taveri war auch bei der 1. MCW Klassik 2009 in St. Wendel anwesend. Er präsentierte sein Motorrad in voller Fahrerausrüstung, im Fahrerlager an der ehemaligen französischen Kaserne, in einem Zelt. Da ich mich für sein Motorrad interessierte, gingen meine Frau und ich ins Zelt um das Motorrad etwas näher zu sehen. Nach dem obligatorischen Gruß stellte Luigi Taveri eine Frage in englischer Sprache an mich, die ich jedoch nicht verstand. Da aber meine Frau relativ gut Englisch spricht, konnte diese die Frage beantworten und so entspannte sich ein interessantes Gespräch, wobei meine Frau direkt die Gesprächsführung hatte oder meine Fragen entsprechend übersetzte. Meine Frau hat ihm auch mitgeteilt, dass sie in den 60iger Jahren auf dem Hockenheimring, als Sanitäterin des ASB (Arbeiter-Samariter-Bund), eingesetzt war. So hatten wir ein über eine viertel Stunde dauerndes interessantes Gespräch mit Luigi Taveri.
20. Kurt Masur
Bei der Premiere zur Oper „Rheingold“ im Jahre 2002, im Zeltpalast in Merzig, haben meine Frau und ich, beim Platznehmen, die um- sitzenden Zuschauer begrüßt. So saß hinter uns ein ebenfalls etwas älteres Paar, mit dem wir gleich ins Gespräch kamen. Auch die Pause verbrachten wir zusammen bei Getränken und Essen und dabei hat uns das Paar mitgeteilt, dass ihre Tochter eine der Rheintöchter, die Woglinde, singen würde. Auch nach Vorstellungsende standen wir noch eine Zeitlang zusammen, bis das Paar aufbrechen musste, um ihre Tochter an der Garderobe abzuholen. 2 Tage später lasen wir in der Zeitung einen Bericht über die Aufführung und darin stand, dass der international gefragte Dirigent Kurt Masur ebenfalls unter den Zuhörern geweilt und sein Tochter die Partie der Woglinde gesungen hätte und nach der Aufführung sei Kurt Masur von Joachim Arnold, dem Leiter der Festspiele, noch empfangen worden.
Kurt Masur war damals der Leiter des Gewandhausorchesters in Leipzig und international gefragt, so war er u.a. auch Chefdirigent des Philharmonie Orchesters New York, Direktor der Londoner Philharmonie, Chefdirigent des französischen Nationalorchesters um nur einige seiner Dirigat-Stellen zu nennen.
So haben meine Frau und ich den Abend mit einem weltberühmten und weltweit gefragten Star-Dirigenten verbracht und wussten es nicht.