Flugmodellbau
  Ausstellungen
 

Stand: 03.11.2021


Meine größte Ausstellung war die Modellbauausstellung in Sulzbach 1978, bei der ich das Gesamtkonzept zu bewältigen hatte. Die jeweils größte Herausforderung waren die  4 Ausstellungen in Friedrichshafen, die alle 2 Jahre stattfanden, für die jeweils neue Konzepte erarbeitet werden mussten, da nicht jedes Mal am Stand die gleichen Exponate gezeigt werden konnten. Die übrigen Ausstellungen waren lediglich einmalig, so dass ich auf die bewährten Konzepte zurück greifen konnten, wie dies bei den Bundesjugendtreffen der Deutschen Sportjugend in Goslar, Marburg und Ratzeburg, war. Auch für die Ausstellungen in Frankfurt, Dortmund und Stuttgart galt das Gleiche.


 

Modellflug international Heft 4 Juli1978, Seiten181 und 182

Richtungsweisende Modellschau

Ein Beispiel dafür, was man Besuchern auch zeigen sollte

von Gunter Kirch

Schon die Ankündigung des Aero-Club Sulzbach/Saar, bei der Ausstellung am 15./16. April einige Besonderheiten zu bieten, versprach recht viel. Dennoch waren selbst Kenner der Materie Modellbau sowohl von der Vielfalt als auch - wohl in erster Linie - von der Art der Ausstellungsgegenstände überrascht. Bereits beim ersten flüchtigen Überschauen fiel die Übersichtlichkeit und Ordnung sehr angenehm auf, durch die sich diese Ausstellung auszeichnete. Hier wurde nicht auf eine Vielzahl von Modellen, sondern auf eine echte Auswahl der verschiedensten Sparten außerordentlich großer Wert gelegt. Auch die Information der Besucher durch Schautafeln und Erläuterungen wurde sehr detailliert durchgeführt. Bei näherer Betrachtung musste man die Akribie, mit der die Mitglieder des Vereins diese Ausstellung aufgebaut und zusammengestellt hatten, wirklich bewundern. Tatsächlich war alles vertreten, vom Rohmaterial über Zubehör bis zum fertigen Modell. Alles war sehr exakt beschriftet, so dass selbst der Laie den Verwendungszweck sofort und klar erkennen konnte. Die gesamte Ausstellung war in einzelne Stände gegliedert, die sehr exakt eingegrenzte Themen zum Inhalt hatten. Dabei sind insbesondere die Stände Verbrennungsmotore, Materialverarbeitung und Aerodynamik zu nennen, ohne die Themen und Informationen an anderen Ständen zu schmälern. So wurde den Besuchern bei den Verbrennungsmotoren je ein Glühzünder- und Dieselmotor vollständig zerlegt und sauber auf Karton aufgezogen und ordentlich beschriftet gezeigt. Schnittbilder und Schautafeln erläuterten die Funktionsweise dieser kleinen Motore. Neben alten, sogar ältesten Motoren waren solche aus neuester Fertigung vertreten. Bei dem Stand über die Materialverarbeitung waren neben allen Flächen- und Rumpfbauweisen, die an Hand von Werkstücken erläutert wurden, auch die Herstellung von Rümpfen aus GfK und KfK sowie Flügelbauweise in Sandwich-Konstruktion zu sehen. Letztere wurde von Grund auf, von der Herstellung des Styroporkerns mittels Widerstandsdraht bis zur Beplankung im Vakuumverfahren praktisch vorgeführt. Am Aerodynamik-Stand wurden vom Grundlagenversuch über Widerstandsmessungen verschiedener Körper, Nachweis der Flächenwidersnde, Staudruckmessungen usw. alle praktischen Versuche laufend durchgeführt. Hier zeigte jedoch die Vorführung des Rauchkanals einen nachhaltigen Eindruck auf die Zuschauer.


Erwähnenswert ist auch noch der Stand mit Femsteueranlagen. Auch hier waren einige Raritäten, angefangen von 1 -Kanal-Sendern aus den Anfängen, über in Seifendosen eingebaute Empfänger bis zu selbstkonstruierten Rudermaschinen ebenfalls aus den frühen 50er Jahren zu vermerken, die neben neuesten Anlagen zu sehen waren. Die Unterschiede zwischen Tipp- und Propanlagen wurden an speziell zu diesem Zweck hergestellten Demonstrationsmodell erläutert, wobei alle ausgestrahlten Töne auf einem Oszilloskopen sichtbar und über einen Abhörempnger hörbar gemacht wurden. Als weiterer Stand, der insbesondere bei den Schiffsmodellbauern sehr großen Anklang gefunden hat, ist jener mit den Dampfantrieben für Schiffs- und Eisenbahnmodelle zu erhnen; auch hier wurde der Antrieb in Funktion vorgeführt. Die übrigen Snde wie Flugzeugarten, Geschichte des Modellfluges, UHU - Wettbewerb und Fliegen leichter als Luft“ wurden ebenfalls stark beachtet. Der Stand über die Raketentechnik reizte die Besucher sehr stark, da es eine in unseren Bereichen doch relativ selten betriebene Modellsportart ist. Auch eine gute Auswahl an Modellbau-Literatur sowie eine Briefmarkenschau mit Flugzeugmotiven, darunter auch Flugmodelle, fanden starke Beachtung.


Zugunsten der Tagesstätte für behinderte Kinder in Sulzbach-Neuweiler wurde eine Verkaufsaktion sowie ein Preisausschreiben durchgeführt, bei dem das Gewicht eines Balsablockes zu schätzen war. Es ist bei dieser Ausstellung nicht verwunderlich, dass hier auch ein Besucherrekord zu verzeichnen war: rund 500 Besucher konnte man allein am Sonntagvormittag in der 600 qm großen zählen, während am Samstagvormittag 12 geschlossene Schulklassen anmarschiert waren. Insgesamt kann gesagt werden, dass diese Ausstellung neue Maßstäbe bei solchen Veranstaltungen gesetzt hat, wahrscheinlich sogar über den saarländischen Raum hinaus. Es ist zu bedauen - und hier muss ich dem Präsidenten des Aero-Club Saar, E. Bach, sowie dem stellvertretenden Bundesjugendleiter der Deutschen Luftsportjugend Lothar Pletsch beipflichten -, dass diese Ausstellung nicht als Wanderausstellung an den verschiedensten Orten gezeigt werden kann, da ihr Niveau bei weitem über dem bisher gezeigten lag.






Demonstrationsmodell zur Erläuterung des Einbaus und der Funktion einer Fernsteueranlage.




Der Rauchkanal und die an ihm vorgeführten Demonstrationen fanden während der Ausstellung sehr große Beachtung.




Der Elektronik-Stand mit alten Fernsteueranlagen; rechts ein Fesselflugmodell mit Pulso- antrieb (Schmidt-Argus-Rohr).





 Dampfmaschine als Schiffsantrieb.





Weit über 150 Modelle waren bei der Ausstellung des Aero-Club Sulzbach zu sehen.



Vorführung eines Heißluftballons, der nach Freigabe an die Decke der Halle stieg.



Ausstellung bei dem 6. Bundesjugendtreffen der Deutschen Sportjugend in Goslar 1982






 Bei dem Bundesjugendtreffen war die Ausstellung von Themen der Jugendausbildung geprägt.


Ausstellungsstände:

Siehe die einzelnen Unterordner

 
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